Spanische Schülerinnen und Schüler aus Torrox zu Besuch am Hittorf

14.01.2017

Endlich war es soweit! In der Zeit vom 09.12. bis zum 19.12.2016 fand der Schüleraustausch zwischen Schüler/innen aus Recklinghausen und Torrox (IES Jorge Guillén) statt. Nach intensiver Vorbereitung und erster Kontaktaufnahme der Schüler/innen über Whatsapp und Skype, war der Tag des richtigen Kennenlernens nun endlich da. Freitagnacht erwarteten wir gespannt und voller Neugier unsere spanischen Gäste. Wird mein Spanisch ausreichen, um mich zu verständigen? Wie gut ist das Deutsch der Spanier? Diese und viele Fragen mehr gingen den meisten durch den Kopf, bis der Bus endlich einfuhr und die Jugendlichen von ihren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen wurden.

Was folgte, waren 10 Tage voller Erlebnisse und neuer Erfahrungen. Frei nach dem Motto „gemeinsames Schwitzen schweißt zusammen“, trafen sich alle Schüler/innen zusammen mit den deutschen und spanischen Lehrkräften am Samstagmorgen bereits um elf Uhr, um gemeinsam die Halde Hoheward über die 524 Treppenstufen zu erklimmen. Die klare Sicht über das Ruhrgebiet sowie zahlreiche Selfies vor dieser Kulisse entschädigten für die Anstrengungen nach einer kurzen Nacht. Anschließend ging es über die Drachenbrücke hinab und es folgte ein kleiner Fußmarsch zum Bowlingcenter, wo die Jugendlichen das Sportprogramm fortsetzten.

Am übrigen Wochenende genossen die Schülerinnen und Schüler die Freizeit in den Familien und lernten sich dabei besser kennen. Bei einer freundlichen Begrüßung des Schulleiters Herrn Dr. Jentsch in den Räumen des Hittorf-Gymnasium sowie des ersten Beigeordneten der Stadt Recklinghausen, Herrn Möllers, im Stadthaus E wurden die Gäste offiziell willkommen geheißen und erhielten dabei wichtige Informationen über die Stadt Recklinghausen. Gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern lernten die spanischen Schüler/innen im Rahmen einer Rallye die weihnachtlich dekorierte Stadt anschließend dann auch live kennen. Die anfängliche Sorge, dass der Tag mit Einbruch der Dunkelheit um 17 Uhr beendet sei, wurde durch ein umfangreiches Abendprogramm mit einem Besuch des Weihnachtsmarktes, Schlittschuhlaufen und gemeinsamen Treffen aus dem Weg geräumt.

Am Dienstag ging es dann nach Köln, wo bei einem Besuch des berühmten Wahrzeichens der Stadt anschaulich wurde, dass die 524 Stufen der Halde noch um neun weitere zu toppen sind. Durch den anschließenden Besuch im Schokoladenmuseum konnte die Energiereserven aber durch eine Verköstigung von einzelnen Bestandteilen der Schokolade wieder aufgefüllt werden. Die sich daran angeschlossene Freizeit wurden genutzt, um in Kleingruppen die Besonderheiten des Stadtzentrums kennenzulernen.

Neben zahlreichen Ausflügen lernten die spanischen Jugendlichen natürlich auch das deutsche Schulsystem kennen und begleiteten ihre Gastgeber am Mittwoch und Freitagvormittag im Unterricht. Schnell stellten sie fest, dass die Hittorfer Schüler/innen den größten Teil des Tages in der Schule verbringen. Vor allem das frühe Aufstehen bei Dunkelheit stellte dabei für viele Andalusier eine Herausforderung dar.

Am Donnerstag stand der Besuch einer weiteren Domstadt an: Münster. Die Innenstadt Münsters mit dem Friedenssaal interessierte ebenso wie die Besonderheiten des Wassers, die in einer Sonderausstellung des LWL-Naturkundemuseums zur Zeit illustriert werden und von internationalem Belang sind. Dies spüren viele Schüler/innen in Torrox am eigenen Beispiel, wenn jährlich die heißen Sommermonate für lange Trockenphasen im Süden Spaniens sorgen und das Wasser trotz Meerblick knapper wird.

Am Folgetag setzten sich die Jugendlichen mit dem für die Region des Ruhrgebiets einst so wichtigen Bergbaus auseinander und lernten bei einem Besuch der Zeche Zollverein die Arbeit eines Bergmanns kennen. Während sich die beiden Schülergruppen am Tag der Anreise noch schüchtern gegenüberstanden, verflogen im Laufe der Tage die Hemmungen wie von selbst. Insbesondere der Ausflug zur Eislaufbahn der Zeche Zollverein brachte das Eis regelrecht zum Schmelzen.

Auf dem letzten Programmpunkt stand eine gemeinsame Abschlussfeier. Dafür hatten wir die Möglichkeit, die Räume des Schulbauernhofes in Recklinghausen-Suderwich zu nutzen. Neben kulinarischen Spezialitäten beider Länder, welche die Schüler/innen zusammen mit ihren Gästen vorbereiteten, fand auch ein Austausch auf musikalischer Ebene statt, sodass Songs wie „Vamos a la playa“ zu späterer Stunde textsicher den Raum beschalten. Die spanischen und deutschen Schüler/innen fanden schnell Wege zur Kommunikation, trauten sich die Fremdsprache des jeweils anderen zu nutzen und knüpften so wahre Freundschaften, sodass bei der Verabschiedung am Tag des Rückfluges die ein oder anderen Tränen flossen.

Für 19 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9, EF und Q1 und ihre 20 spanischen Gäste endete somit kurz vor den Weihnachtsferien eine erlebnis- und erfahrungsreiche Zeit. Die Schülerinnen und Schüler sowie die betreuenden Lehrkräfte freuen sich jetzt schon auf den Gegenbesuch in Spanien, der im Mai 2017 stattfinden wird.