Zeitzeuge Sally Perel am Hittorf – Zeitgeschichte aus erster Hand

09.05.2017

„Wer auch immer ein einziges Leben rettet, der ist, als ob er die ganze Welt gerettet hätte.“ Mit dieser Weisheit aus dem jüdischen Talmud beendete Sally Perel seinen Zeitzeugenbericht aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Als sehr interessant, spannend mit schrecklichen Hintergründen wurde sein Bericht von den Schülerinnen und Schülern der EF empfunden. Während er sprach, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. 

Der jüdische, mittlerweile in Israel als Politiker tätige, Sally Perel entkam dem Holocaust in der Uniform der Nazis. Er überlebte mitten in Deutschland als Hitlerjunge Joseph (Jupp) Perjell. In seinem Bericht stellte er insbesondere seine innere Zerrissenheit während seines Doppellebens heraus. Er wurde Teil der Hitlerjugend, um zu überleben. Heute sieht er sich als Anti-Helden, der immer wieder fürchten musste, entdeckt zu werden.  Seine zum Teil alptraumhaften Erlebnisse dokumentierte er in seinem Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“, welches auch verfilmt wurde.

Bereitwillig beantwortete Herr Perel die Fragen der Schülerinnen und Schüler, signierte seine Bücher und stand für Selfies bereit. Denn heute ist es für ihn besonders die Wahrheit, die zählt.  Der Holocaust darf unter keinen Umständen verschwiegen oder gar zur Lüge erklärt werden: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist bloß ein Schwachkopf. Doch wer sie kennt, sie jedoch eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher“. Deshalb gab er den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, seine Geschichte weiterzuerzählen als nächste Generation von Zeitzeugen, die einen der letzten Zeitzeugen des Holocaust aus erster Hand erleben konnten.