Kultureller Austausch trotz Distanz zwischen dem Hittorf und Chile

30.06.2021

Wie so viele Schulgruppen litt auch unser erstmals am Hittorf eingerichtete Leistungskurs Spanisch unter den Pandemie-Einschränkungen. Während es vor einigen Jahren eine Austauschfahrt zum Colegio Polivalente San Nicolás in Chile gegeben hatte, gab es nun eine virtuelle Variante mit zwei weiteren Kontaktschulen.

Den Anfang machte ein Kennenlernen der Oberstufenschüler der Deutschen Schule Valparaíso. Die Schüler, die im Jahr zuvor von Herrn Amendt in Chile unterrichtet worden waren, konnten ihre Deutschkenntnisse als Vorbereitung zu ihrer Sprachdiplomprüfung anwenden. Wir konnten über das deutsche Schulsystem aufklären und konnten uns über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schulsysteme austauschen. Im Gegenzug wurden Fragen zur aktuellen Situation in Chile beantwortet, über das Interesse an Deutschland und das Leben in diesem so vielfältigen Land. Leider konnte die Austauschfahrt von chilenischer Seite nicht umgesetzt werden, da sie normalerweise für drei Monate nach Deutschland kommen und hier Gastfamilien besuchen.

Der zweite Kontakt begann mit einem Brief an die 11. und 12. Klasse der Deutschen Schule in Villarica, Chile. Der Anlass: Meinungsaustausch über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Die deutschen Schülerinnen und Schüler waren daran interessiert, mehr über die Pandemielage in Chile zu erfahren und Erfahrungen über die Meinungsfreiheit auszutauschen. Auch Polizeigewalt war ein heikles Thema, aus aktuellem Anlass sowohl in Europa als auch in Chile. Anfang Mai lernten wir endlich unsere vorher unbekannten Brieffreunde kennen. Die sechs Stunden Zeitunterschied stellten kein Problem dar. Auch Probleme mit der Technik wurden überwunden. Die anfängliche Aufregung verflog, als wir zu persönlichen Gesprächen mit den chilenischen Schülerinnen und Schülern übergingen.

Die Eindrücke der Schülerinnen und Schüler der Stufe Q1 der vier Recklinghäuser Kooperationsgymnasien war durchweg positiv.

Jonah und David: „Es war cool, sich mit anderen Personen auszutauschen und mehr über das Land zu erfahren. Auch die Sitten und ein typischer Tag eines chilenischen Altersgenossen interessierten mich.“

Nina: „Ich fand es toll, dass die Chilenen so offen waren und beide Seiten die andere Sprache beherrschten und gut anwenden konnten.“

Tyll: „Mich hat überrascht, dass in Chile ein so langer Lockdown verhängt wurde, obwohl in Chile früher als in Deutschland geimpft wurde. Ähnlich waren dagegen Unterrichtsfächer und -inhalte sowie die Freizeitbeschäftigungen. Unabhängig ob auf Süd- oder Nordhalbkugel werden Menschen gleichen Alters durch den Fußball verbunden.“

Sofia: „Die Chilenen überzeugten durch ihre entspannte Art, wodurch die Stimmung bereits zu Beginn locker und angenehm war/ aufgelockert wurde.“

In der Nachbesprechung wurde deutlich, dass es ein gelungenes Austauschprojekt war. Wir freuen uns auf das nächste Projekt mit unseren chilenischen Freunden und hoffen, bald sogar die räumliche Distanz zu überwinden. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass ein Reisen und Zusammentreffen in Recklinghausen oder den chilenischen Schulen bald wieder möglich sein wird.