Mit starken Argumenten zum Erfolg

23.01.2023

Beim Jugend debattiert Schulwettbewerb des Hittorf-Gymnasiums qualifizieren sich vier Schülerinnen und Schüler

Streiten wir noch oder debattieren wir schon?

Ein Beispiel für eine gute Debattenkultur konnte man am 18.01.2023 am Hittorf-Gymnasium Recklinghausen sehen. Dort traten insgesamt acht Debattantinnen und Debattanten in zwei Altersgruppen im Schulwettbewerb von Jugend debattiert gegeneinander an.

Bereits im Unterricht und einem eigenen Workshop - geleitet von Herrn Hendricks, Frau Susteck sowie Frau und Herrn Klopmeier - wurden die Schülerinnen und Schüler auf den Wettbewerb vorbereitet: So lernten sie, ein Thema umfassend zu recherchieren und tragfähige Argumente zu identifizieren. In den Trainingsdebatten verbesserten sie ihre Ausdruckskraft und Gesprächsfähigkeit. Im Wettbewerb galt es dann, die neu erworbenen Kompetenzen in einem fairen Schlagabtausch unter Beweis zu stellen.

Am Mittwoch debattierten zuerst die Vertreterinnen der achten Klassen und setzten sich nach einem kurzen Meinungsbild des Publikums (bestehend aus der Jahrgangsstufe 8) mit der Frage auseinander, ob privates Silvesterfeuerwerk verboten werden sollte. Ida Karlotta Möller (8a) und Lina Hannah Göl (8a) vertraten hierbei die Pro-Seite, während Sarah Kirchwehm (8a) und Paula Gehle (8c) die Kontraargumente lieferten. Das Hauptargument der Pro-Seite war die ökologische Belastung durch den Feinstaub und den produzierten Müll auf den Straßen. Die Kontra-Seite hielt dagegen, indem sie argumentierte, dass ein Verkaufsverbot von privatem Silvesterfeuerwerk nicht zielführend sei, da die Gefahr bestünde, dass sich viele Bügerinnen und Bürger die zum Teil gefährlicheren Feuerwerkskörper aus dem Ausland beschaffen könnte.

Nach der Debatte bewertete die Jury, bestehend aus den Schülerjurorinnen Anna Kurzawa, Mila Koopmanns sowie dem Gewinner des letzten Regionalwettbewerbs Philipp van Sprang und der Sozialwissenschaftslehrerin Frau Klopmeier, insgesamt die Debatte und gab jeder Debattantin ein persönliches Feedback. Am Ende gelang es Sarah Kirchwehm den Schulentscheid zu gewinnen. Gemeinsam mit Ida Karlotta Möller (2. Platz) wird sie sich nun am 22.02. beim Regionalwettbewerb behaupten müssen.

Ebenfalls nach einer kurzen Abstimmung des Publikums (bestehend aus den Sozialwissenschaftskursen der EF und Q1) über die Debattenfrage debattierten die gewählten Vertreter der Einführungs- und Qualifikationsphase zum Thema der Einführung einer sozialen Pflichtzeit in Deutschland. Für die Jahrgangstufen traten Sophie Reger (Pro), David Poslad (Pro) aus der Q1 gegen den Schulsprecher Paul Julius Golm (Kontra) sowie Jonas Henning (Kontra) aus der EF an. Die Debattenfrage zur Einführung einer sozialen Pflichtzeit ist für die Schülerinnen und Schüler aufgrund der direkten Betroffenheit relevant, da viele Konzepte die Einführung eines sogenannten Pflichtjahres direkt nach der Schulzeit vorsehen. Für die Zuhörenden war es somit interessant, die verschiedenen Standpunkte der Schülerinnen und Schülern zu hören. 

In der Debatte wurden viele verschiedene Themenbereiche wie z.B. der akute Pflegenotstand angesprochen, aber auch die Frage, ob es nicht Alternativen zu einem verpflichtenden sozialen Jahr gebe und eher die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte das Problem seien.  Die beiden Seiten konnten dabei ihre eigenen Standpunkte gut mit Statistiken oder Expertenmeinungen stützen und damit die jeweiligen Gegenargumente der anderen Seite entkräften. 

Nach einer Beratung der Jurorinnen und Juroren hob Deutschlehrer Daniel Hendricks das hohe Niveau der Debatte und der einzelnen Statements hervor. Auch hier wurde jeder Debattantin und jedem Debattanten ein gesondertes Feedback und Verbesserungsvorschläge für künftige Debatten mitgegeben. Anschließend verkündete Herr Hendricks die Entscheidung des Komitees: David Poslad durfte sich über den Sieg freuen; Paul Julius Golm wurde zum Zweitplatzierten erkoren. Beide dürfen ebenfalls beim Regionalwettbewerb in Marl antreten.

Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder.

v.l.n.r: David Poslad (Pro), Sophie Reger (Pro), Paul Julius Golm (Contra), Jonas Henning (Contra)