Holocaust-Gedenktag am 27.01.23

28.01.2023

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Was sie dort entdecken mussten, lässt der Welt, lässt uns noch heute den Atem stocken vor Abscheu und Entsetzen. Mehr als eine Million Menschen waren allein in Auschwitz zwischen März 1942 und November 1944 in einem beispiellosen Vernichtungswillen ermordet worden. „Auschwitz" steht heute als Begriff für den nationalsozialistischen Rassenwahn.

Viel zu wenige Taäter mussten sich vor Gericht verantworten, viel zu viele sind mit Strafen davongekommen, „die einer Verhöhnung der Opfer“ gleichkommt. Dies gilt auch für Teilnehmer der Wannseekonferenz, die vor 81 Jahren, am 20. Januar 1942, die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ mit dem Ziel beschloss, elf Millionen Jüdinnen und Juden zu ermorden.

Im Rahmen unseres Projekts “Spuren jüdischer Geschichte — eine Zeitreise durch Recklinghausen” durften wir uns gemeinsam mit Mitschülerinnen und Mitschülern neben dem Schulalltag mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Recklinghausen auseinandersetzen, dazu recherchierten wir wöchentlich im Stadtarchiv.

Dabei sind wir auf Briefe gestoßen, die unmissverständlich belegen, dass die Recklinghäuser Bevölkerung die Deportation der Juden antizipierte und opportunistisch versuchte, sich den Wohnraum zu sichern. Zusammen mit der christlichen und der muslimischen Gemeinde gedachten wir heute in einem Trauermarsch der Deportation der Juden und stellten einige dieser Briefe in der Synagoge vor.