Evangelische Religionslehre

Das Profil des evangelischen Religionsunterrichts am Hittorf-Gymnasium

a) Grundsätzliches

Das Fach Evangelische Religionslehre ist selbstverständlicher Bestandteil des Bildungskanons des Hittorf-Gymnasiums und integraler Bestandteil des Schullebens. Die inhaltliche Bedeutung des Religionsunterrichts wird häufig in Zusammenhang mit der Werteerziehung thematisiert. Dabei ist zu betonen, dass Werteerziehung auch in unterschiedlichsten Kontexten anderer Fächer und in den vielfältigen außerunterrichtlichen Angeboten unserer Schule geleistet wird. Nach evangelischem Verständnis steht der Gottesbezug im Zentrum der religiösen Bildung; darin liegt die Besonderheit des Religionsunterrichts.

Vor dem Hintergrund dieses theologischen Grundsatzes entfaltet sich die inhaltliche Arbeit des evangelischen Religionsunterrichts in beiden Sekundarstufen. Daneben steht als gleichberechtigter Anspruch, die Schüler mit ihren Fragen und ihren religiösen und nichtreligiösen Erfahrungshintergründen ernst zu nehmen und diese Fragen und Erfahrungen zum Ausgangspunkt für die unterrichtliche Arbeit zu machen. Insgesamt prägt also ein dialogisches Prinzip das Selbstverständnis des evangelischen Religionsunterrichts, indem die Fragen und Erfahrungen der Schüler mit Aussagen von Glauben und Theologie wechselseitig in Beziehung gesetzt werden.

Das Profil des evangelischen Religionsunterrichts ist darüber hinaus treffend mit den Stichworten "Identität und Verständigung" beschrieben worden. Nach evangelischem Verständnis ist die genaue Kenntnis der jüdisch-christlichen Tradition und des eigenen protestantischen Hintergrundes die grundlegende Voraussetzung für die ökumenische Zusammenarbeit und die Wahrnehmung der Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialoges. In einer zunehmend komplexer werdenden und von den Folgen der Globalisierung bestimmten Welt spielt bei dem Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen immer auch verantwortliches ökologisches und soziales Handeln eine wichtige Rolle. Auch die Auseinandersetzung mit Grenzfragen der Bioethik am Anfang und Ende des Lebens gewinnt immer mehr an Bedeutung; der Religionsunterricht versucht dabei Antworten aus der Perspektive des christlichen Menschenbildes zu geben.

b) Besonderheiten und aktuelle Situation am Hittorf-Gymnasium

Das Fach Evangelische Religionslehre wird zurzeit von vier Kolleginnen und Kollegen unterrichtet; zusätzlich sind i.d.R. Referendarinnen und Referendare im Ausbildungseinsatz. In der Sek. I wird das Fach Religion durchgängig unterrichtet. Unabhängig von der Pflichtbindung auch in der Oberstufe kann ev. Religionslehre auch als Abiturfach gewählt werden. Durch die Kooperation mit den drei anderen Gymnasien in der Innenstadt von Recklinghausen ist dies in jedem Abiturjahrgang gewährleistet.

Die Förderung individueller Begabungen findet im Fach Evangelische Religionslehre innerhalb des Unterrichts durch Referate, Powerpointpräsentationen, selbst gewählte Unterrichtsgänge, Teilnahme an Projekten und Wettbewerben der Kirchen (inkl. Schulreferat, Pädagogisches Institut Villigst der EKvW) oder anderer außerschulischer Träger (z.B. Hospiz, Jugendamt der Stadt Recklinghausen) statt. Dazu zählen auch Angebote wie die Vorbereitung und Durchführung von Schulgottesdiensten und Frühschichten oder die Teilnahme an Tagen religiöser Orientierung.

Individuelle Förderung geschieht über den normalen Unterricht hinaus besonders auch durch Lernerfahrungen an außerschulischen Lernorten. Folgende außerschulischer Lernorte, werden regelmäßig von den Fachschaften Religionslehre durchgeführt:

  • Tage religiöser Orientierung
  • Gottesdienste
  • Frühschichten
  • Unterrichtsgänge zu Kirchen
  • Unterrichtsgänge zu Moscheen
  • Unterrichtsgänge zur Synagoge
  • Unterrichtsgänge zum Jüdischen Museum
  • Unterrichtsgänge zum Ikonenmuseum
  • Unterrichtsgänge zum Hospiz

Die enge Zusammenarbeit der beiden Fachschaften evangelische und katholische Religionslehre zeigt sich über die Unterrichtsarbeit hinaus insbesondere in der Gestaltung der ökumenischen Gottesdienste und der gemeinsamen Durchführung der Tage religiöser Orientierung. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und deren Pfarrern.