Katholische Religionslehre

Das Profil des katholischen Religionsunterrichts am Hittorf-Gymnasium

a) Grundsätzliches

Empirische Untersuchungen und Umfragen zeigen, dass der katholische Religionsunterricht ein bei Schülern und Eltern beliebtes Fach ist. Wie in kaum einem anderen Fach werden die Schüler hier als Subjekte ihres Lebens angesprochen. Die Orientierung an den Schülerinnen und Schülern steht nicht im Gegensatz zur Fachlichkeit des Religionsunterrichts. Sie bestimmt jedoch die Art und Weise, wie im Religionsunterricht gelehrt und gelernt wird. Das Fachprofil kann in drei Punkten zusammengefasst werden:

Vermittlung strukturierten und lebensbedeutsamen Grundwissens über den katholischen Glauben und andere Konfessionen und Religionen

Zum Grundwissen gehören Kenntnisse der biblischen Botschaft, die Aussagen des Glaubensbekenntnisses, das christliche Verständnis der Menschenwürde und die daraus abgeleiteten sittlichen Gebote, Grunddaten der Kirchengeschichte und Kenntnisse des kirchlichen Lebens. Zum Grundwissen gehören ferner Kenntnisse anderer Konfessionen und Religionen, insbesondere des Judentums und des Islam. Die Vermittlung des Grundwissens erfolgt im Dialog mit den Fragen und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler, mit dem Wissen und den Erkenntnissen anderer Fächer sowie mit den Positionen anderer Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen. Mit dem religiösen Grundwissen erschließt der Religionsunterricht gleichzeitig den christlichen Hintergrund unserer europäischen Kultur.

Vertrautmachen mit Formen gelebten Glaubens

Ein Religionsunterricht, der Schülerinnen und Schülern einen verstehenden Zugang zum Glauben eröffnen will, kann sich nicht mit der Vermittlung von Glaubenswissen begnügen. Er wird vielmehr auch die Schülerinnen und Schüler mit Formen gelebten Glaubens – Gebet, Liturgie, sozialem Engagement, Gemeindeleben – bekannt machen. Diese Erfahrungen mit Glaube und Kirche werden durch Besuche von Kirchen, Gestaltung von Gottesdiensten und die Teilnahme an  Tagen religiöser Orientierung ermöglicht.

Förderung religiöser Dialog- und Urteilsfähigkeit

Zur freien Entscheidung in religiösen und ethischen Fragen gehört die Fähigkeit zur rationalen Verantwortung der eigenen Glaubensentscheidung und zur argumentativen Auseinandersetzung mit anderen religiösen und ethischen Problemen. Einander aufmerksam zuhören, den Anderen respektieren, Argumente zusammenstellen und gewichten, Übereinstimmungen und Unterschiede feststellen und die eigene Meinung argumentativ überprüfen sind grundlegende Fähigkeiten, die im katholischen Religionsunterricht erworben werden können.

Das Projekt Raphael-Schule dient diesem Ziel. Damit fördert der Religionsunterricht Gesprächsbereitschaft und Toleranz.

b) Besonderheiten und aktuelle Situation am Hittorf-Gymnasium

Das Fach Katholische Religionslehre wird zurzeit von vier Kolleginnen und Kollegen unterrichtet; zusätzlich sind i.d.R. Referendarinnen und Referendare im Ausbildungseinsatz. In der Sek. I wird das Fach Religion durchgängig unterrichtet. Unabhängig von der Pflichtbindung auch in der Oberstufe kann katholische Religionslehre auch als Abiturfach gewählt werden. Durch die Kooperation mit den drei anderen Gymnasien in der Innenstadt von Recklinghausen ist dies in jedem Abiturjahrgang gewährleistet.

Die Förderung individueller Begabungen findet im Fach Katholische Religionslehre innerhalb des Unterrichts durch Referate, Powerpointpräsentationen, selbst gewählte Unterrichtsgänge, Teilnahme an Projekten und Wettbewerben der Kirchen (inkl. Schulreferat, Areopag) oder anderer außerschulischer Träger (z.B. Hospiz, Jugendamt der Stadt Recklinghausen) statt. Dazu zählen auch Angebote wie die Vorbereitung und Durchführung von Schulgottesdiensten und Frühschichten oder die Teilnahme an Tagen religiöser Orientierung. 

Individuelle Förderung geschieht über den normalen Unterricht hinaus besonders auch durch Lernerfahrungen an außerschulischen Lernorten. Folgende außerschulischer Lernorte, werden regelmäßig von den Fachschaften Religionslehre durchgeführt:

  • Tage religiöser Orientierung

  • Gottesdienste

  • Unterrichtsgänge zu Kirchen

  • Unterrichtsgänge zu Moscheen

  • Unterrichtsgänge zur Synagoge

  • Unterrichtsgänge zum Jüdischen Museum

  • Unterrichtsgänge zum Ikonenmuseum

  • Unterrichtsgänge zum Hospiz

Die enge Zusammenarbeit der beiden Fachschaften evangelische und katholische Religionslehre zeigt sich über die Unterrichtsarbeit und die gemeinsamen Fachkonferenzen hinaus insbesondere in der Gestaltung der ökumenischen Gottesdienste und der gemeinsamen Durchführung der Tage religiöser Orientierung. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und deren Pfarrern.

Beide Fachgruppen nutzen gemeinsam einen Fachraum, der liebevoll mit Bildern und Karten ausgestattet ist. Es stehen mehrere Bibelausgaben und vor allen Dingen für die Oberstufe eine Fülle an Unterrichtswerken zur Verfügung, die über viele Jahre hinweg gesammelt worden sind. Außerdem verfügt der Fachraum über eine Grundausstattung zur Arbeit mit audiovisuellen Medien. Durch die Integration in das Funknetz der Schule ist auch die Arbeit mit den schuleigenen Laptops möglich.