Wie bin ich der Mensch geworden, der ich heute bin? Ist Erziehung notwendig? Wie bildet man sich? Was haben meine Gene und mein soziales Umfeld damit zu tun? Wie entwickelt man sich als Jugendlicher?
Die Unterrichtsinhalte des Fachs Pädagogik stehen häufig in engem Bezug zur eigenen Person (Biographisches Lernen) und können so helfen, Klarheit über sich selbst zu gewinnen und andere Menschen besser verstehen zu lernen. Der Unterricht bietet dir entsprechend Raum, dich über die zentralen Fragen deines Lebens nachdenken zu lassen. Dabei stehen unterschiedliche pädagogische Handlungsfelder und deren Anforderungen an Erziehende im Fokus: So kann z.B. bei der Auseinandersetzung mit den Themenbereichen ‚Entwicklung in der Kindheit und Jugend‘ auf eigene Erfahrungen oder Beobachtungen Bezug genommen werden. Das Fach Pädagogik richtet auf diese Weise auch den Blick auf den Aspekt der Professionalisierung von Erziehung und Bildung. Ob als eine erste grundlegende berufliche Orientierung für pädagogische Berufe, ein Studium sowie eine Ausbildung oder der Entdeckungsreise ins eigene Innere: Pädagogikunterricht hat etwas mit dir und deinem Leben zu tun. Erkenntnisse der Erziehungswissenschaft, Psychologie oder zum Beispiel Soziologie werden für dich und deine persönliche Situation konkret nützlich.
Die Gegenstände des Faches sind dabei vielfältig: Nicht nur Theorien (Erziehungswissenschaft), sondern auch die praktische Bedeutung dieser (Pädagogik) stehen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Insofern können theoretische und praktische Arbeitsformen miteinander verzahnt werden: So kann z.B. die Erarbeitung erlebnispädagogischer Ansätze vertieft werden, indem Übungen im Unterricht durchgeführt und reflektiert werden. Auch die theoretische Beschäftigung mit pädagogischen Modellen kann mit Hospitationen pädagogischer Einrichtungen (z.B. Beobachtung des Erzieherverhaltens beim Besuch eines Kindergartens, das Modell der Montessori-Pädagogik in einer entsprechenden Schule) verknüpft werden.
Im Unterricht kommen vielfältige Methoden zum Einsatz: So sind zur aktiven Mitgestaltung vor allem kooperative Arbeitsformen regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts. Gemäß des Methodencurriculum ist der Unterricht in diesem Fach durch ein hohes Maß an Anschauung und Realitätsbezug sowie an Förderung der kommunikativen und kooperativen Fähigkeiten der Schüler gekennzeichnet. Zudem hat die Vermittlung grundlegender Kompetenzen im Hinblick auf die neuen Medien (zum Beispiel Beschaffung pädagogisch relevanter Informationen, Arbeiten mit Schaubildern und graphischen Darstellungen, Analyse audio-visueller Materialien, Methoden der Visualisierung und Präsentation) einen zentralen Stellenwert im Fach Erziehungswissenschaft.
Grundlage der unterrichtlichen Tätigkeit sind sowohl die aktuell gültigen Richtlinien sowie die Absprachen mit den kooperierenden Schulen innerhalb Recklinghausens. Darüber hinaus wird der Unterricht am Hittorf-Gymnasium in regelmäßigen (auch überregionalen) Diskursen auf der Grundlage neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickelt. Auch hierdurch kann ein Beitrag zur Vorbereitung, Durchführung und Evaluation im Hinblick auf die Vorgaben des Zentralabiturs geleistet werden. Angelehnt an die jeweiligen Vorgaben des Zentralabiturs nehmen die Grund- und Leistungskurse je nach lokalem Angebot an Fachvorträgen und Autorenlesungen teil oder laden Experten zu Gesprächen in die Schule ein (z.B. Zeitzeugen der NS-Zeit und Anti-Gewalttrainer des Vereins „Leben ohne Gewalt e.V.“).
Pädagogische Bildung gehört zu den Grundpfeilern, wenn es um die Sicherung eines wesentlichen Ziels gymnasialer Bildung geht – der Entfaltung der Persönlichkeit des Schülers in sozialer Verantwortung. Aufgrund seiner zentralen Bedeutung für die Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern steht dieses Fach am Hittorf-Gymnasium in langer Tradition und erfreut sich auch nach Jahrzehnten einer kontinuierlich hohen Nachfrage.