Mehr als Kohle, Currywurst und Fußball - Finnischer Gastbesuch am Hittorf

In der vergangenen Woche hat das Hittorf-Gymnasium erstmals Besuch von seiner neuen finnischen Partnerschule Väinö Linnan Lukio in Urjala bekommen. Im Rahmen eines Erasmus+ Projektes vergleichen deutsche und finnische Oberstufenschülerinnen und -schüler zusammen den Strukturwandel des Ruhrgebietes mit der finnischen Region Pirkanmaa, in der auch die finnische Kleinstadt Urjala liegt. Ziel ist es, durch einen gegenseitigen Schüleraustausch beide Regionen und deren Bewohnerinnen und Bewohner so kennenzulernen, um gemeinsame öffentliche Ausstellungen über den Strukturwandel in beiden Regionen am Ende des Schuljahres gestalten zu können. Der Ausstellungsort in Deutschland wird das LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg im Frühsommer 2024 sein. Im Sinne der europäischen Zusammenarbeit wird die Ausstellung selbstverständlich auch trilingual auf Deutsch, Finnisch und Englisch sein.

Die Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere herausfinden, dass es den Strukturwandel nicht nur im Ruhrgebiet gibt, sondern auch andere europäische Regionen mit Herausforderungen eines ökonomischen, sozialen und ökologischen Wandel konfrontiert sind, auch wenn der Kontrast unseres städtischen Großraums mit der ländlichen Region um Urjala auf dem ersten Blick sehr groß zu sein scheint. Doch während unser Ruhrgebiet auch nicht nur Kohle, Stahl und Currywurst ist, ist Pirkanmaa bei weitem nicht nur Wälder, Seen und Elche. Die Vielfalt unserer Regionen soll sich auch in den zu erstellenden Ausstellungen widerspiegeln, bei denen die Schülerinnen und Schüler die größtmögliche inhaltlichen, medialen und gestalterischen Freiheiten haben. Neben Fotos, Videos und Gegenständen aus den früheren und gegenwärtigen Alltags- und Berufsleben im Ruhrgebiet und Pirkanmaa sollen auch viele kreative, spielerische Elemente den Ausstellungsbesuch bereichern.

Neben der Projektarbeit haben die finnischen Gastschülerinnen und -schüler zusammen mit ihren Austauschpartnern das Ruhrgebiet bei bestem Wetter erkundet. So standen beispielsweise die Halde Hoheward, der Phoenixsee, das Bergbaumuseum und das Trainingsbergwerk in Recklinghausen auf dem Exkursionsprogramm. Neben diesen industriehistorischen Einblicken in unsere Region sind natürlich auch touristische Aspekte nicht zu kurz gekommen: Neben einer Turmbesteigung des Kölner Doms und einer Rheinfahrt wurde den nordeuropäischen Gästen auch unsere Fußballkultur präsentiert. Wir besuchten das Bundeligaspiel Bayer Leverkusen gegen SV Darmstadt. Bei Bayer Leverkusen spielt der finnische Nationaltorhüter Lukas Hradecky, mit dem es sogar nach dem Spiel noch ein kurzes persönliches Treffen an den Trainerbänken gab. Aber natürlich gehörte auch unsere traditionelle Currywurst und das Erlernen einiger finnischer Wörter zum Austausch dazu. Kiitos mahtavasta viikosta!

Im kommenden Januar werden unsere Hittorfer Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 zusammen mit den Projektlehrkräften Frau Kohs und Herrn Kammann nach Südwestfinnland aufbrechen, um dort ihrerseits vor Ort in ihrem einwöchigen Aufenthalt Pirkanmaa zu erkunden und die Projektarbeit zu den den geplanten Ausstellungen, die bis dahin digital verläuft, vor Ort fortzuführen. Odotamme innolla vierailuamme!

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